Was kann man tun? Brauche ich sofort eine Prothese?
Die Behandlung der Erkrankung hängt von vielen Faktoren ab.
Wichtig ist es, den Grund für die HKN zu (er-)kennen, da die Prognose von der Grunderkrankung, den Risikofaktoren und der mechanischen Belastung des Gelenkes beeinflusst wird.
Entscheidend ist das Stadium der Erkrankung.
Entsprechend einer internationalen Einteilung der ARCO (Association Research Circulation Osseus), die fünf Stadien beschreibt ( 0 bis IV), wird in Abhängigkeit von Größe, Ausdehnung und Lage des Nekroseareales das entsprechende Behandlungskonzept festgesetzt.
Eine Sonderform nimmt das sog. Knochenmark-Ödem-Syndrom (KMÖS) ein, welches auch als transitorische Osteoprose der Hüfte bekannt ist.
Wichtig ist hierbei, dass eine Heilung, d.h. der Umbau des kranken Knochens in gesunden, voll belastungsfähigen Knochen, bis zum Stadium I prinzipiell möglich ist.
Hierauf fusst die Entscheidung, ob prinzipiell gelenkerhaltend behandelt werden kann.
Diagnostik:
Ruhe- und belastungsabhängige Hüft- und Leistenschmerzen führen den Patienten zum Arzt.
Körperliche Untersuchung, Anamnese (Erfragen der Krankengeschichte), Frage nach Grunderkrankungen oder Risikofaktoren gehören zur Basisuntersuchung.
Bildgebende Verfahren:
An erster Stelle ist hier die Röntgenaufnahme zu nennen, die jedoch erst in späten Stadien eine HKN erkennen lässt; wichtig ist der Ausschluss oder eben der Nachweis anderer Hüftgelenkerkrankungen ( Arthrose (Verschleiss), Dysplasie (angeborenes zu kleines "Dach" über dem Hüftkopf, sog. "Hüftpfanne), Anschlagen des Oberschenkelhalses am Pfannendach (femoroacetabuläres Impingement (FAI), etc. siehe dort)
Die Computertomographie (CT), Röhrenuntersuchung, in der eine rotierende Röntgenkamera viele Aufnahmen gleichzeitig macht, die vom Computer in sog. Schnittbilder verrechnet werden. Dadurch kann man den Knochen sozusagen "von innen" betrachten.
Die Skelettszintigraphie misst die Stoffwechselaktivität der Knochenzellen durch Darstellung der Verteilung (Anreicherung) eines radioaktiven Stoffes, der vom Arzt in eine Vene gespritzt wird; der Stoff wird von stoffwechselaktiven Zellen schneller und in höherem Masse aufgenommen als von beispielsweise abgestorbenen Zellen; dadurch lässt sich z.B. ein Nekroseareal im Hüftkopf darstellen. Auch bei V.a. Lockerung einer Endoprothese wird die Skelettzintigraphie eingesetzt.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ebenfalls eine "Röhrenuntersuchung", allerdings ohne Röntgenstrahlenbelastung. Der Unterschied zur CT besteht in der besseren Beurteilbarkeit von Weichteilgewebe, z.B. Gelenkknorpel, Bänder, Kapsel, etc.). Hierbei werden durch ein starkes Magnetfeld die körpereigenen Zellen, die Aufgrund ihrer Ladung alle verschieden im Raum ausgerichtet sind, "gleichgerichtet" und die Zeit, die sie brauchen, um ihre ursprüngliche Ausrichtung wieder einzunehmen, gemessen. Ein Computer errechnet hieraus Schnittbilder, die eine gute Beurteilung des Hüftkopfinneren und z.B. des Hüftkopf-knorpels und der Bänder zulassen.