Gleitpaarung und Kopfgrößen

Hinsichtlich der beweglichen Komponenten einer Hüftotalendoprothese (Kopf zu Pfanne) stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Die klassische Gleitpaarung mit Metall/Kunststoff (Polyethylen) stellt die am längsten bewährte Kombination dar. Verbesserungen sind durch keramische Komponenten, sowohl von Kopf als auch von Pfanne, in den letzten Jahren erzielt worden. Mit derartigen sogenannten Hart/Hartpaarungen ist ein geringerer Abrieb zu erzielen und damit das langfristige Lockerungsrisiko des Kunstgelenkes zu verringern.

 

Auch Metall/Metallgleitpaarungen finden Verwendung. Hier zeichnen sich jedoch zum Teil kritische Entwicklungen ab, so dass diese Gleitpaarung zunehmend an Bedeutung verliert. Des Weiteren stehen hochvernetzte Polyethylenpfannenkomponenten zur Verfügung, die ebenfalls in Kombination mit Keramikköpfen einen deutlich verringerten Abrieb aufweisen. Zweiter Punkt im Hinblick auf die Gleitpaarungssituation sind verschiedene Hüftkopfgrößen, die eine Verbesserung des Bewegungsumfanges bei größerer Kopfkomponente ermöglichen.

 

Auch das Ausrenkungsrisiko eines Kunstgelenkes lässt sich durch eine Vergrößerung der Kopfkomponente signifikant verringern. All diese Argumente und Materialeigenschaften sollten in die individuelle Beratung des Patienten einfließen.

 

"Die beste Gleitpaarung oder Kopfgröße gibt es nicht. Man muß die Vor- und Nachteile jeder Gleitpaarung verstehen, patientenspezifische Faktoren berücksichtigen, und die Entscheidung gemeinsam mit dem Patienten treffen."
(Dr. Cordier)